Ein Tipp vorweg: Lies dieses Buch am besten nirgends, wo deine Eltern, jüngere (oder ältere) Geschwister oder Sitznachbarn mitlesen können. Sie könnten vor heißem Sex und derben Flüchen in Ohnmacht fallen oder das Sabbern anfangen.
(Ich gebe ehrlich zu, dass ich es im dicksten Hamburger Berufsverkehr in der Bahn auf meinem Tablet weiterlesen wollte und das auch getan habe. Mich kennt hier in Hamburg in der Bahn ja niemand… – und spannende Bücher holen mich zum Glück schnell genug ab, als dass seltsame Blicke nicht mehr bis zu mir durchdringen. Wer damit aber nicht gesegnet ist, sollte wirklich zuhause lesen.)
Jetzt aber zum eigentlichen Text!
Mit „Dämonische Weihnachten“ hat Tomke Jantzen im Oktober 2019 einen heißen Auftakt geliefert, der sich als Debüt unter diesem Pseudonym wirklich sehen lassen kann. Die Geschichte rund um Zack und Cain passt perfekt zur Vorweihnachtszeit und ist meiner Meinung nach sowohl für Weihnachtsmuffel als auch für Weihnachtsvernarrte absolut lesenswert. Mit einer Voraussetzung: Du liest Gay-Romance und liebst eine kräftige Portion Flirt und Sex.

Sex, Sex, nochmal Sex? Oder geht es um mehr?
Obwohl sowohl die sexuelle Anziehung zwischen Zack und Cain als auch – gegen später – der Sex der beiden eine wichtige Rolle spielen, ist die Handlung von „Dämonische Weihnachten“ um einiges vielschichtiger. Im Laufe der Geschichte begegnen wir Intrigen, tiefe Freundschaften, Hass, Mord und das Aufkeimen verbotener Gefühle. – Aber immer der Reihe nach.
Als erstes lernen wir Zack kennen – einen Magier mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Er findet Weihnachten absolut sch…, liebt Flirts und Sex, arbeitet als Ermittler im Department for Supernaturals und ordnet sich anderen Wesen nur unter, wenn er seinen Gegenüber in Intelligenz, Stärke und Fairness als mindestens ebenbürtig betrachtet.
Seit nun der neue Dämonenfürst Cain in der Stadt ist, muss sich das Department for Supernaturals mit fünf Morden an magischen Wesen herumschlagen. Natürlich steht Cain sofort unter Verdacht – und das Department bedient sich eines Tricks, um mehr über den unbekannten Fürsten herauszufinden: Sie schleusen ausgerechnet Zack bei den Dämonen ein, um ihnen die Weihnachtstradition mit allem Pi Pa Po näher zu bringen.
In diesem Zusammenhang möchte ich ein Mal Luca zu Wort kommen lassen, Zacks besten Freund:
„Ich warte nur darauf, dass der Chief anfängt zu schreien, weil du hingeschmissen oder etwas kaputt gemacht hast. Oder am besten noch jemanden verletzt, weil sie dir so auf die Eier gegangen sind. Wahrscheinlich würdest du dich auf den armen Weihnachtsmann auf dem Markt stürzen.“
Tjaja, Zack hat es schon nicht leicht. Und es wird noch besser: Der Dämonenfürst strahlt eine unfassbare Anziehungskraft auf Zack aus, der gar nicht weiß, wie er damit nun umgehen soll. Immer wieder flüchtet er sich in seinen Ärger über dieses bescheuerte Weihnachtsfest – und muss sich letztlich trotzdem mit seinen Gefühlen und dem Verbot der Verbindung zwischen zwei Wesensarten auseinandersetzen.
Parallel kristallisiert sich immer mehr heraus, dass der Mörder mit allen Wassern gewaschen ist. Die Morde werden brutaler und persönlicher, die Vampire mischen sich ein, der Vorsitzende des Rats, und so weiter. Bis ins Detail möchte ich hier jetzt nicht gehen – du brauchst schließlich noch ein paar Überraschungmomente, während du diesen heißen Stuff liest!
Erzählperspektive
„Dämonische Weihnachten“ wird von Zack erzählt – mit seiner unverbesserlichen, manchmal ziemlich trockenen Sicht auf die Welt. Insbesondere seine Wut auf Weihnachten hat bei mir hin und wieder für eine Mischung aus Stirnrunzeln und Lacher gesorgt, zumal eine kleine Gruppe Dämonen diese Abneigung so gar nicht teilen wollten. Wie ein Haufen kleiner Kinder mit einem grummeligen Betreuer, der lieber (mit jemandem ganz bestimmten *hust*) schlafen würde, als dämliche Weihnachtstraditionen weiterzugeben.
Oft empfinde ich (!) die Ich-Perspektive als zu persönlich, zu nah an mir dran. Zack (bzw. Tomke) macht das glücklicherweise ganz geschickt und für mich genau richtig, um mich in die Geschichte einsaugen zu lassen.
Wie schon gesagt: Ich habe sogar in der Bahn gelesen, als ich mir sicher war, dass mich dort niemand kennt…
Die Charakterentwicklung
macht in „Dämonische Weihnachten“ wirklich Spaß. Obwohl viel auf körperlicher Ebene stattfindet, reflektiert Zack immer wieder das Geschehene. Dadurch, dass wir so nah an seinen Gedanken teilhaben dürfen, wird auch klar, wie schwer ihm selbst die Veränderung fällt.
Positiv überrascht war ich tatsächlich davon, dass die Abneigung gegenüber Weihnachten nicht einfach so da ist, weil die Geschichte sie braucht – sondern eine mehr als verständliche Ursache hat.
Auch die anderen Charaktere sind sehr angenehm und verständlich ausgearbeitet. Mir persönlich waren es fast ein wenig viele neue Charaktere auf ein Mal, nachdem Zack sein Quartier bei den Dämonen bezogen hatte. Andererseits macht es gerade das so authentisch – schließlich nehmen Familienfeiern von Partner/innen auch keine Rücksicht darauf, ob wir die Menschen gerade das erste Mal sehen. Eher im Gegenteil – meistens sind dann besonders viele anwesend, weil sie neugierig auf den Eindringling sind.. und! immerhin lernen wir die vielen anderen Charaktere im Laufe der Geschichte näher kennen.
Mein Fazit?
Ich würde „Dämonische Weihnachten“ * auf jeden Fall nochmal lesen und kann diesen Roman aus dem Selfpublishing-Bereich jedem ans Herz legen, der gerne Gay-Romance mit gut geschriebenen Sexszenen liest. Wenn du dir nicht sicher sein solltest, ob du das magst, kannst du gern auf Tomkes Insta-Profil (@tomkejantzen) vorbeischauen. Dort gibt es regelmäßig kleine Schnipsel von Zack und Cain. Aber Vorsicht! Wenn du nicht weiter gespoilert werden möchtest, solltest du den Klappentext zu „Dämonisches Silvester“ unbedingt links liegen lassen.
Im Zusammenhang damit: Es gibt bald einen zweiten Teil! Ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte zwischen diesen beiden heißen Sturköpfen weitergeht.
Du willst dich mit uns vernetzen?
Tomke Jantzen findest du – wie bereits erwähnt – unter @tomkejantzen. Mich, wie üblich, unter @Perlenseiten.
Ich würde mich natürlich sehr über einen Kommentar von dir hier oder im zugehörigen Insta-Post freuen. Dann kannst du mir nämlich gleich verraten, ob du „Dämonische Weihnachten“ schon gelesen hast.
Liebe Grüße,
Magdalena
Vielen vielen Dank für die wunderbare und detaillierte Rezi!! Ich habe mich riesig gefreut°
Sehr, sehr gerne! Ich hab die Geschichte der beiden so gern gelesen, und das soll ja auch irgendwie rüber kommen! Ich hoffe, dass mir das wirklich gelungen ist und dir Aufmerksamkeit von anderen Bücherwürmern bringt 😀