Ich kann es kaum glauben, aber: Perlenseiten ist inzwischen über ein Jahr alt! In diesem Jahr ist unglaublich viel passiert. Unzählige Türen haben sich seit dem Blogstart geöffnet. Manche davon hatte ich mir erhofft, andere nicht mal erträumt – und trotzdem sind sie plötzlich aufgetaucht und haben mich eingeladen, hindurchzugehen.
In diesem Blogartikel möchte ich dir verraten, welche Türen sich so geöffnet haben, was ich so gelernt habe und wofür ich besonders dankbar bin.
Ganz am Ende gebe ich dir auch noch meine (dieses Mal sehr kurze) Liste an Büchern, die in meinen Lesemonat Oktober fallen und welche Gründe es dafür gibt.
Was hat sich in dem Jahr verändert?

Die größte Veränderung, die ich durchlaufen habe, ist mein Verständnis von Autor:innen. Sie sind nicht mehr unheimlichen Wesen, denen man am besten niemals im Dunkeln begegnet (oder einfach at all, weil sie dafür viel zu famous sind). Sie sind zu magischen Freunden geworden, die es schaffen, ihre Geschichten zu Papier (oder zu Tastatur?), Figuren zum Tanzen zu bringen und damit Menschen zu verzaubern. Dabei sind zumindest die, die ich auf Bookstagram kennengelernt habe, unglaublich tolle Menschen, bodenständig und sympathisch. Wäre die Covid-Situation nicht, wie sie ist, hätte ich sicher den/die ein oder andere Autor:in schon persönlich getroffen. (Gut, für jetzt bin ich noch eine Weile in Dublin, da wird es dann schwierig. Aber davor! :p)
Außerdem hat sich mein Selbstverständnis verändert – nicht nur durch Perlenseiten, sondern auch durch mein Schreiben auf textbroker.de.
Textbroker ist eine Internetplattform, auf der man sich als Autor:in oder Auftraggeber:in registrieren lassen kann und dann per pro-Wort-Honorar Texte schreibt. Diese werden allerdings nicht unter dem Namen der Autor:in veröffentlicht. Es gibt noch andere Plattformen, allerdings bin ich (bisher?) nur auf dieser angemeldet und überwiegend in den Semesterferien aktiv.
Ich erkenne mich jetzt selbst mehr als Schreibende – als Autorin – an. Auch, wenn mein Nano-Projekt zumindest bisher nur schleppend verläuft, habe ich trotzdem das Gefühl, insgesamt selbstbewusster und (hoffentlich) auch selbstreflektierter zu sein.
(Wenn du mich persönlich kennen solltest: Wir können uns gern mal bei einer Tasse Tee oder Kaffee darüber unterhalten! :P)
Auch meine Art und Weise, Rezensionen zu schreiben, hat sich verändert. Zumindest, was den Prozess des Schreibens angeht. Anfangs habe ich oft ein Buch fertig gelesen und sofort die Rezension geschrieben. Jetzt mache ich es häufiger so, dass ich zwar direkt nach dem Lesen die wichtigsten Dinge aufschreibe, um sie nicht zu vergessen, die eigentliche Rezi aber erst zwei bis drei Tage später schreibe. Dadurch wird sie – hoffe ich – aussagekräftiger und hilft dir besser bei der Entscheidung, ob du dieses Buch lesen möchtest.
(Führt allerdings auch dazu, dass… 3 halbfertige Rezensionen hier herum liegen, die eindeutig eine Veröffentlichung verdient haben. Schließlich verhelfen sie den Autor:innen zu mehr Sichtbarkeit, was eines der Hauptziele hinter Perlenseiten ist!)
Und wenn ich meine erste Rezension (führt zur Rezension „TRIGGERED – Lorna Bill“ mit einer der neueren (z.B. „Touchdown“ – T.C. Daniels) vergleiche, habe ich durchaus das Gefühl, dass sich meine Art und Weise zu schreiben verändert hat. Was meinst du?
Welche Türen haben sich in einem Jahr Perlenseiten geöffnet?
Oder auch: Wofür bin ich besonders dankbar? :p
Es gibt sooo viel, für das ich dankbar bin, dass ich gar nicht wirklich weiß, wo ich anfangen soll.
Deshalb hier jetzt einfach ein paar Stichworte; Türen, die sich manchmal fast zeitgleich aufgetan haben und die deshalb hier ohne besondere Reihenfolge gelistet sind.
- die Bookstagram-Community auf Instagram, die mich so wohlwollend aufgenommen hat, als ich meinen Account @Perlenseiten eröffnet habe
- der Austausch
- jeden Kommentar hier auf Perlenseiten
- die vielen Buchperlen, die ich in dem Jahr entdecken, lesen und rezensieren durfte
- jedes Learning, das ich aus einem Buch ziehen konnte
- das erste Mal in einer Danksagung erscheinen, als Testleserin – sooooo schön!
- das Vertrauen, das die Autor:innen in mich gesetzt haben, als sie mir ihre Manuskripte zum Testlesen geschickt haben
- die Masse an wirklich guten Selfpublishing-Büchern
Und sicher noch ganz viel mehr, das mir jetzt gerade nicht einfallen mag. (Wenn meine Motivation für Blogartikel nicht nachts am größten wäre, würde ich glatt sagen, ich sollte sie in den Morgenstunden schreiben. Aber da ist meine Schreib-Laune einfach noch nicht wirklich vorhanden.)
3 Dinge, die ich unterschätzt habe
Wenn ich etwas Neues beginne, habe ich in manchen Bereichen oft große Erwartungen, die nicht erfüllt werden können… und in anderen kleine, die weit übertroffen werden. Dieses Ungleichgewicht kann auf der einen Seite sehr frustrierend, auf der anderen aber auch sehr befreiend und motivierend sein.
Solltest du mit dem Gedanken spielen, einen Blog zu eröffnen, könnte dieser Abschnitt besonders wichtig sein. Denn es gehören eben nicht nur Erfolge dazu – die Türen, die sich öffnen –, sondern auch die Türen, die man erwartet hat und die sich eher bedeckt gehalten haben.
Leserzahlen
Im Ernst, überall liest man, dass es harte Arbeit ist, Leser:innen auf den Blog zu ziehen – und dann auch zu halten. Ich weiß nicht mal, weshalb ich das nicht so ernst genommen habe, aber es stellt sich heraus: Jede:r, die/der dir sagt, dass es schwierig ist, hat Recht.
Trotzdem habe ich an diesem Blog (wieder) unglaublich viel Spaß und bin froh, ihn gestartet zu haben. Mit und ohne regelmäßigen Leser:innen! ^-^ Und was nicht ist, kann ja noch werden!
Arbeitsaufwand
Auch das habe ich irgendwie… unterschätzt? Bzw. ich dachte, dass sich das schon ganz easy mit Studium, Freunden, Bouldern, Manuskript und am besten noch 5 anderen Dingen kombinieren lässt. Und musste feststellen, dass ich mir entweder feste Termine setzen muss (die mich dann unglaublich stressen, wie in meinem letzten Blogpost beschrieben), oder damit leben muss, dass Blogartikel unregelmäßiger kommen, als sie sollten.
Aber auch hier: Ich habe Freude daran, diese Artikel zu schreiben. Wenn ich dann endlich mal dran sitze (;
(Den Arbeitsaufwand für Bilder habe ich auch nicht mit einberechnet. Die brauchen fast länger als der Blogartikel, bis ich zumindest halbwegs zufrieden bin.)
Ein positives Unterschätzt!
Unterschätzt habe ich definitiv auch die Masse an Büchern, die es im Bereich Gayromance so gibt. Und dann auch noch so viele gute! Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was ich dachte, bevor ich angefangen habe. ich weiß nur, dass ich positiv überrascht bin von der Auswahl, die ich (und du :p) habe, von der Qualität im Self-Publishing (bevor ich den Blog gestartet habe, habe ich überwiegend Verlags-Veröffentlichungen gelesen) und die Bodenständigkeit der Autor:innen.
Es ist einfach so schön, dieses Universum an Büchern zu entdecken. ♥
Ausblick auf das kommende Jahr
Was hat das kommende Jahr zu bieten?
Wenn ich das wüsste, wäre die Zukunft nicht mehr so vage. Aber gerade darin liegt ja das Spannende! Dementsprechend gehe ich davon aus, dass das kommene Jahr für Perlenseiten ganz wundervolle Rezensionen zu lesenswerten Büchern gibt (hach, ich bin ja ein bisschen stolz auf meine nicht besonders gut versteckte Eigenwerbung + Fremdwerbung :D), bestimmt einige Projekte, bei denen ich als Testleserin unterstützend tätig sein darf.
Außerdem bringt das kommende Jahr ziemlich sicher wieder eine neue Wohnung mit sich, schließlich ist meine Zeit in Dublin als Erasmus-Studentin eindeutig begrenzt. (Was in Anbetracht der Tatsache, dass ich Irland momentan nicht wirklich erkunden gehen kann, wirklich schade ist.)
Ich hoffe ja auf eine Einzimmerwohnung in Hamburg, für die ich mir die Miete leisten kann 😀 Das wäre ein absoluter Traum ♥
Lesemonat Oktober
So! Kommen wir damit zum Abschluss dieses Blogartikels: Meinem Lesemonat Oktober!
Im Oktober habe ich ehrlicherweise nicht ganz so viel gelesen wie erhofft; oder, besser gesagt: Meine Lesezeit musste in geschichtliche Quellen für das Studium fließen, weshalb weniger Zeit für Romane blieb.
Deshalb habe ich diesen Monat nur zwei Bücher zu verzeichnen, die ihr vermutlich noch aus dem letzten Blogpost kennt:
1. The Phoenix Project – Gene Kim, Kevin Behr & George Spafford
Oder auch: Projekt Phoenix: Der Roman über IT und DevOps – Neue Erfolgsstrategien für Ihre Firma.
Ich hätte nie gedacht, mal ein Buch zu lesen, das sich (auf fiktive Art) mit Unternehmens- und Projektmanagement in IT beschäftigt. Und dann lernte ich jemanden kennen, der in der IT-Branche arbeitet und mir kurzerhand dieses Buch in die Hand drückte – mit dem Kommentar: „Read this.“
Leider kann ich keine Aussagen darüber treffen, wie es sich auf Deutsch liest; in Englisch war es aber ein wirklich spannendes, für IT-Unwissende hin und wieder etwas herausforderndes Buch. Es werden viele Abkürzungen verwendet, die man/ich nicht kannte und sie mir deshalb aufschreiben musste, um nicht immer und immer wieder dieselben Kürzel nachschlagen zu müssen.
Trotzdem habe ich das Gefühl, von diesem Buch viel gelernt zu haben. Dadurch, dass es nicht ausschließlich Theorie ist, sondern man die Protagonist:innen dabei beobachtet, wie sie die Konzepte nach und nach verstehen und in ihre Arbeit integrieren, gab es für mich doch das ein oder andere Aha-Erlebnis.
2. Herbert Grönemeyer – Die Biografie – Max Wellinghaus
Viel weiter als letzten Monat bin ich mit der Biografie nicht. Das steht für den Novemver aber auf jeden Fall auf dem Plan, schließlich will auch auch bald wieder etwas Anderes lesen!
Dieser Link führt dich direkt zum Hörbuch auf Spotify ♥
3. Hörbuch: Der nächste beste Schritt – Jule Pieper
Zu diesem Buch möchte ich noch gar nicht viel sagen, außer: Es lohnt sich wirklich! Ich habe in letzter Zeit sehr viele Spaziergänge gemacht, und dieses Hörbuch war mein steter Begleiter. Und es kam genau zum richtigen Zeitpunkt.
Dieser Link führt dich direkt zum Hörbuch auf Spotify ♥
In diesem Sinne
wünsche ich dir einen wundervollen restlichen November. Ich weiß, die Situation in Deutschland ist gerade ähnlich nervenaufreibend wie in Dublin, deshalb:
Bleib gesund, be safe, schau mit einem Lächeln in den Spiegel (oder in die Kaffee-Tasse :p), und pass gut auf dich auf! Es kommt auch wieder ein Frühling, in dem die Covid-Welle abflauen wird. Wir schaffen das, alle gemeinsam. ♥
Außerdem ist es im Herbst/Winter doch ohnehin am gemütlichsten, wenn man mit einem guten Buch und einer Tasse Tee/Kaffee wahlweise auf dem Sofa oder im Bett liegen und in fremde Welten abtauchen kann, oder?
Welches Buch hast du in letzter Zeit gelesen, das du mir weiterempfehlen kannst?
Schreib mir dafür doch gern auf Instagram oder hier auf dem Blog – ich freue mich über jede Nachricht, die ich erhalte. ♥