Na, wer erinnert sich noch an meine erste Buchrezension hier auf Perlenseiten? Seitdem ist viel passiert: unzählige Blogartikel (wobei… ich glaube, so viele sind es dann doch wieder nicht :D), Weihnachten, Silvester, neues Jahrzehnt, Corona, viele Learnings über mich und die Welt. Und jetzt – halt dich fest! – hat der zweite Teil von Lorna Bills Lord Lister College Tetralogie das Licht der Leselampen erblickt! Seit dem 27.05.2020 kannst du „Revealed“ lesen. Und ich kann dir versprechen: Es lohnt sich!
Es blüht auf…
… und zwar nicht nur in der Story, sondern auch auf dem Cover. Bisher habe ich selten bewusst darüber nachgedacht, wie sich Buchcover so verändern. Und wenn ich ehrlich bin, weiß ich auch nicht, ob es mir dieses mal bewusst aufgefallen wäre, wenn die Autorin nicht auf ihrem Instagram-Account nach unserer Meinung gefragt hätte. Zumal sich Ebook-Cover so schlecht nebeneinander legen lassen – im Vergleich zu „normalen“ Büchern.
(Vielleicht gibt es ja irgendwann Druckversionen? Das wär schon ziemlich fancy. Ich weiß, wer sich die zulegen würde, sobald sie ein anständiges Bücherregal besitzt!
Momentan kann mein Zimmer damit leider noch nicht dienen. Aber da ich vermutlich bald umziehe… 😀 )
Darf ich vorstellen? Beide Cover nebeneinander! Exklusiv arrangiert für dich und alle anderen Leser/innen dieses Blogs!
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Ich mag es total gern, wie viel Leben in „Revealed“ steckt. Im Grunde brauche ich auf den Inhalt gar nicht weiter eingehen – das Cover (und auch der Klappentext) verrät alles, was du wissen musst: James kehrt ins Leben zurück. Und William auch, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein.
Aber weil ich dir trotzdem noch ein paar Fakten an die Hand geben will, kommen wir jetzt zu folgendem Punkt:
Allgemeine Fakten
- Autorin: Lorna Bill
- Veröffentlichung: 27.05.2020
- Band 2 zur Lord-Lister-College-Tetralogie
- Genre: Gayromance
- Seitenzahl Ebook: ?° / großes A sagt 289 Seiten
° mein Ebook hat leider den Geist aufgegeben, sodass ich keine Nachforschungen anstellen kann. Vermutung: Display innen gesplittert, jedenfalls reagiert es nicht mehr.
Der Klappentext
„Die Vorlesungen am Lord Lister College haben begonnen und James hat wider Erwarten Spaß an seinem neuen Job als Dozent. Wären da nicht diese Anfälle, die ihn quälen und von denen niemand wissen darf.
Hilfe erfährt er ausgerechnet von William. Sein Assistent setzt alles daran, das zerrüttete Vertrauen wieder herzustellen. Das ist auch nötig, immerhin haben sie ein Abkommen getroffen, von dem sie beide profitieren.
Dabei kommen sie einander jedoch näher und plötzlich ist es gar nicht mehr so einfach, die professionelle Distanz zu wahren. Und das ist nicht ihr einziges Problem. Während William versucht, James und sein Geheimnis zu schützen, versucht ein anderer, es zu lüften. Ein Geheimnis, das noch viel tiefgreifender ist, als sie beide dachten.
Manchmal reicht es nicht, den Schmerz zu lindern. Man muss sich die Wunde ansehen.“
Durch Instagram geborene Vermutungen
Es ist durch die Verlinkungen ja sicher kein Geheimnis mehr, dass ich der lieben Lorna Bill auf Instagram folge. Und sie teasert ihre Bücher meiner Meinung nach wirklich ziemlich gemein-geschickt an, indem sie beispielsweise solche kleinen Stichpunkte einfließen lässt:
„William ist schon vor ihm [James] im Büro. Immer.“ James‘ Tagesablauf; @lorna_bill; 29.10.2019
Was mein Kopf daraufhin für Überlegungen angestellt hat?
Achtung! Wenn du den ersten Teil noch nicht gelesen hast, solltest du hier großzügig drüber hinweg lesen. Diese Vermutungen basieren auf den Geschehnissen in Band 1 und könnten dementsprechend ungewollte Spoiler enthalten!
Jetzt kommt sie, die Vermutung!
William hat keine Lust auf die neue Mitbewohnerin und/oder hält es in der WG nicht mehr aus/ist rausgeflogen. Oder aber, er kann schlicht nicht mehr ohne James.
Letzteres wäre ja mein persönlicher – aber sehr unrealistischer – Favorit, weil unfassbar cute. Trotzdem bin ich froh, dass die Autorin es sich nicht so leicht gemacht hat.
Was genau dazu führt, dass William immer vor James da ist, musst du allerdings selbst lesen!
Vermutung Ende, du kannst beruhigt weiterlesen (=
Herzklopfen? Mitfühlen!

Ich hatte ja schon in meiner Rezi zu „Triggered“ vom Schreibstil Bills geschwärmt. Ganz ehrlich? Ich kann getrost weiterschwärmen. Ich bin unfassbar fasziniert davon, wie sie die Atmosphäre des Lord Lister Colleges zeichnet – und wie einfühlsam sie James‘ Emotionen und Gedanken beschreibt.
Eine Szene ist mir dabei ganz besonders markant vorgekommen. Ich habe mich beim Lesen dabei ertappt, wie ich die Luft anhielt, so sehr war ich in der Situation gefangen.
Und als sie dann zu Ende war, bin ich nochmal zurück – um sie erneut zu lesen.
Ich würde dir ja wirklich gerne zeigen, welche Szene ich meine. Ich vermute nur, dass ich damit zu viel spoilern würde… und das wollen wir ja auch nicht!
Dafür habe ich aber einen anderen Minischnipsel für dich.
In meiner letzten Rezi schrieb ich noch: „Wenn ich an William denke, trägt er immer ein süffisantes Lächeln auf den Lippen.“ (Rezi „Triggered“ – Lorna Bill (02.11.2019))
Dieser Eindruck hat sich ein wenig gewandelt. William ist weicher geworden. Aber auch härter. Ein Satz, den ich wirklich bezeichnend dafür finde, wie sich die Beziehung zwischen James und William, aber auch den anderen Protagonist/innen entwickelt, ist dieser hier:
„William hatte Toby noch nie leiden können, aber dafür, dass er James gerade mit seiner bloßen Anwesenheit in einen Zombie verwandelt hatte, dafür verabscheute er ihn wirklich.“
Und, ebenfalls William, in seiner Charakterisierung von Toby:
„Er war nicht nur ein Fähnchen im Wind, er war ein Luftballon.“
Schreibstil
Dass ich mich als Leserin so gut in die Figuren einfühlen konnte, liegt und lag am Schreibstil der Autorin.
An dieser Stelle möchte ich eine Sache nochmal gesondert aufgreifen. In meiner ersten Rezi kritisierte ich beispielsweise noch, dass ich manchmal die Figurenwechsel nicht sofort mitbekommen habe. Dieser Umstand hat sich vollständig aufgelöst. Oder besser – und das ist noch viel gemeiner! – wurde er an einer Stelle ganz bewusst gegen mich verwendet!
An dieser Stelle bin ich tatsächlich zurückgegangen, um die Sätze nochmal zu lesen. Aber das Ergebnis blieb dasselbe. Ich wurde gekonnt hinter’s Licht geführt.
Figurenentwicklung
Ich habe fast Angst, weiterzuschwärmen – weil ich selbst ein Wesen bin, das um gehypte Bücher, Filme, Serien, … einen weiten Bogen schlägt, wenn es sich irgendwie einrichten lässt.
Aber auch hier: Ich mag es total gerne, wie sich die Figuren entwickeln. Es komme neue dazu, andere verlieren an Bedeutung… und wieder andere lernen wir auf eine andere Art und Weise kennen. Ich glaube, neben William habe ich eine neue Lieblingsfigur: Lenka!
Ich mag ihren Blick auf die Welt, wie genau sie ihre Umwelt wahrnimmt und studiert und mit welcher Hingabe sie ihren Beruf ausübt. Sie hat etwas an sich, das etwas in mir zum Schwingen bringt, ohne, dass ich genau benennen könnte, was es eigentlich ist.
Die Entwicklung der einzelnen Figuren ist dabei so angenehm unscheinbar (und trotzdem spürbar), dass ich nicht ein einziges Mal von Taten verwirrt war. Bzw. das eine Mal, dass ich es war… ich bin mir sicher, dass das Absicht war. (Böse Absicht. Aber Absicht.) Für ein Versehen war die Stelle einfach viel zu ausgeklügelt, deshalb bleibt mir leider nichts anderes übrig, als mir einzugestehen: Mein Hirn will (an dieser Stelle!) nunmal Gayvibes!
Vibes, Vibes, Vibes~
Bis auf diese eine Situation hat es die glücklicherweise auch bekommen! Tatsächlich haben sich die sanften, kaum spürbaren Vibes aus Band 1 in „Revealed“ zu einem wahren Strudel entwickelt. Und trotzdem wirkt nichts überstürzt, alles kommt ganz natürlich… dafür aber mit einer Intensität, gegen die ich mich kaum wehren konnte.
Oder gar nicht.
Im Prinzip hat mir mein Ebook den Schlaf gerettet, als es des Nachts nicht mehr auf mein „umblättern“ reagieren wollte…
Bevor ich doch noch den Plot verrate…
… spreche ich jetzt einfach mal ganz frech eine Leseempfehlung aus! Ich bin dafür, dass du dem Lernen noch eine Chance gibst und ins Lord Lister College eintauchst.
Und wenn du wieder auftauchst – oder zwischendurch mal Luft schnappst – dann freue ich mich sehr über eine Schilderung deiner Eindrücke in den Kommentaren! 😀
Ganz liebe Grüße,
Magdalena