Eines schönen Tages (vor so ungefähr 2,5 Wochen) scrollte ich durch Instagram, um mich über Neuerscheinungen, Cover-Releases und andere Bücher-relevanten Themen zu informieren.
Es dauerte nicht lange, da stach mir dieses Cover ins Auge:

Ziemlich schick, oder? 😀 Ich liebe die Farben, die Schriftart. Wie sich alles ineinander fügt. Da hat die Cover-Designerin @alexa_kim_buchcover ganze Arbeit geleistet, wie ich finde!
Fast zeitgleich zur Entdeckung dieses wunderschönen Covers startete „Un-break my heart“ von Toni Braxton sein Unwesen in meinem Kopf und wollte sich nicht mehr vertreiben lassen. Und auch der Klappentext machte mich neugierig darauf, welche Geschichte sich zwischen den Buchdeckeln versteckte. Also meldete ich mich bei Dan C. West, ob ich sein Buch rezensieren dürfe – das Ergebnis siehst du hier!
Allgemeine Fakten
- Autor: Dan C. West
- Veröffentlichung: 15.05.2020
- Debütroman
- Genre: Gayromance
- 161 Seiten (auf meinem Ebook (; )
Der Klappentext
„Zwei Welten, zwei geschundene Seelen und eine Anziehung, die alles zum Einsturz bringt.
Mit einer kriminellen Vergangenheit bei einem Anwalt anzufangen ist eine Sache, sich auch noch in seinen Chef zu verlieben, eine völlig andere. Doch Asher braucht diesen Job, um seine Familie zu versorgen, und lässt sich dabei auch nicht von Desmonds ruppiger Art abschrecken. Während er sich der Anziehung allerdings am liebsten hingeben würde, versucht Desmond alles, um Asher von sich zu stoßen. Er verbietet sich eine Beziehung zu einem Mann einzugehen und dafür hat er dunkle Gründe. Wird er sich diesen stellen und Asher eine Chance geben? Oder wird Ashers Vergangenheit vorher jeden Funken zwischen ihnen zerstören?“
Ich finde ja, der klingt ziemlich vielversprechend.
Desmond wirkt im ersten Moment zwar ein wenig klischeehaft (der kühle, unnahbare Chef, der seine Mitarbeiter drangsaliert), aber im Laufe der Geschichte erhält er mehr Tiefe, die mit großem Fingerspitzengefühl eingearbeitet wird und deshalb total natürlich wirkt. Fast so, als würde man einen realen Menschen nach und nach besser kennen lernen.
Außerdem empfinde ich es als sehr erfrischend, dass Asher nicht der unbeschwerte Sunny-Boy ist, der nur mit den Fingern schnipsen muss, damit das Leben funktioniert. Er arbeitet, arbeitet hart – gegen seine Vergangenheit, für seine Familie und für den Job in der Kanzlei.
Zur Handlung und Figurenentwicklung

Zur Handlung kann ich bei diesem Klappentext fast nichts mehr sagen, ohne zu viel zu verraten und dich auf eine Weise zu spoilern, die weder Buch noch Autor verdient haben.
Nur so viel will ich zur Handlung noch sagen: Es ist offensichtlich von größter Wichtigkeit, welche Kontakte und Freundschaften wir im Laufe unseres Erwachsen-werdens (und sicher auch danach) pflegen. Ob wir bereit sind, Freunden zu vergeben, die in alten Mustern denken und handeln.
Die Figurenentwicklung habe ich als sehr angenehm und schlüssig empfunden. Es gab nicht einen Moment, in dem ich hätte überlegen müssen, weshalb der Charakter jetzt plötzlich auf eine Weise handelt, obwohl seine Werte doch in eine andere Richtung gehen. Bzw. wenn das dann doch mal vorkommt, hadern die Charaktere mit sich und lassen den Leser/die Leserin daran teilhaben, was in ihnen vorgeht.
Das gelingt sicher auch, weil der Autor uns die Perspektive beider Charaktere näher bringt – und wir so in wichtigen Situationen direkt mit dabei sind, statt sie im Anschluss geschildert zu bekommen. Vor allem lernen wir so auch Desmonds weichere Seite kennen, wie sich sein Blick auf die Welt allmählich verändert.
Behutsamer Umgang mit sensiblen Themen
West schafft es nicht nur, die Figuren mit großem Fingerspitzengefühl zu zeichnen, sondern er geht auch äußerst sensibel mit den Themen Gewalt, Trauma und Vergewaltigung um.
Zu Beginn des Romans finden wir einen Verweis auf eine Triggerwarnung am Ende des Buchs, sodass potenziell gefährdete Leser/innen relativ früh gewarnt werden. Eine Überlegung wäre vielleicht, diese Warnung bereits in der Kurzbeschreibung von Amazon zu vermerken.
Ich finde, das Fingerspitzengefühl zeigt sich vor allem darin, dass die Anziehung zwischen Asher und Desmond lange kribbeln darf, bevor sie sich das erste Mal nahe kommen – und auch dann nicht einfach alle Vorbehalte vergessen sind.
Dafür möchte ich an dieser Stelle ein großes Lob für diese Leistung aussprechen!
Kopfinterner Soundtrack
Ich habe ja schon in der Einleitung erwähnt, dass „Unbreak the Boss“ eine unerwartete Verbindung zum Lied „Un-break my heart“ geschlagen hat. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie gut die Stimmung tatsächlich auf den Plot passt, aber zumindest der Wunsch danach, wieder ganz zu sein und endlich die Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen zu können, nicht mehr allein zu sein – das verbindet Lied und Roman für mich auf jeden Fall.
Interessant wäre ja, ob der Autor diese Assoziation hervorrufen wollte, oder ob sie ein Zufallsprodukt ist. Wer darüber spekulieren will – ihr seid herzlich dazu eingeladen, die Kommentarfunktion dafür zu nutzen! 😀
Solltest du „Unbreak the Boss“ von Dan C. West lesen?
Also ich kann dir „Unbreak the Boss“ von Dan C. West* nur empfehlen. Gerade, wenn du kürzere Romane bevorzugst, bekommst du hier ein angenehmes Lesevergnügen, das ich trotz der schweren Themen dank des angenehmen Schreibstils wirklich gerne gelesen habe.
Deshalb eine klare Buchempfehlung von mir an dich!